Dr. Ulrike Keil

Musik begleitet mich seit Kindertagen (Rundfunkkinder Saarbrücken), aktiv als Geigerin in Schul- und Hochschulorchestern (Kiel/Heidelberg) und ist bis heute ein fester Bestandteil meines Lebens, in München lebend, als promovierte Musikwissenschaftlerin, Kulturmanagerin und aktive Geigerin (Streichquartett, Klaviertrio und Frauenorchesterprojekt Berlin) nicht los.

Bis Dezember 2018 arbeitete ich fast zwanzig Jahre bei einem privaten Münchner Konzertveranstalter in leitender Funktion als Konzertplanerin, Projektleiterin und Pressefrau. Anfang 2019 entschied ich mich, in die Selbständigkeit zu wechseln, um mich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen.

Als freiberufliche Musikwissenschaftlerin und Kulturmanagerin biete ich Veranstalter:innen, Firmen und Musiker:innen bei ihren Konzertprojekten meine Unterstützung an. Ausserdem möchte ich wieder mehr Zeit haben, zum Thema Komponistinnen zu recherchieren und an meinem Buchprojekt „Münchner Komponistinnen“ (Arbeitstitel) weiterzuarbeiten, für das ich bereits vor etlichen Jahren umfangreiches Material gesammelt habe.

Bereits während meines Studiums in Kiel und Heidelberg (Musikwissenschaft, Germanistik, Soziologie) arbeitete ich in den Semesterferien und später freiberuflich in Frankfurt in der Zentralredaktion von RISM (Internationales Quellenlexikon für Musik) und promovierte mit einem Stipendium zur Frauenforschung des Landes Baden-Württemberg über die Komponistin Luise Adolpha Le Beau (Luise Adolpha Le Beau und ihre Zeit. Untersuchungen zu ihrem Kammermusikstil zwischen Traditionalismus und Neudeutscher Schule).

In München war ich neben Lehraufträgen am Mozarteum in Innsbruck und Salzburg (Vorlesungen zur Musiksoziologie) und an der LMU München (Gender Studies) sowie als freie Musikjournalistin für den Kulturverein Zorneding & Baldham und als Assistentin bei "Exklusive Streichinstrumente" tätig.

Während meiner 10-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im Vorstand von musica femina münchen (1996-2006) habe ich einen Kompositionsauftrag für Komponistinnen in Kooperation mit dem Münchner Kammerorchester ins Leben gerufen (unterstützt vom Kulturreferat der LH München). Seit 2003 erhält alle zwei Jahre eine Komponistin diesen mit 7.500 € dotierten Kompositionsauftrag inklusive der Uraufführung durch das Münchner Kammerorchester.

Meine freiberufliche Tätigkeit begann im April 2019 mit mehreren Projekten, u.a. mit Pressearbeit für die Aufführung des "Fußballoratoriums" von Moritz Eggert in der Philharmonie im Gasteig im Auftrag der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Über Anfragen einiger Musiker:innen, sie zu unterstützen, habe ich mich sehr gefreut. Auch wurde ich mehrfach als Referentin zum Thema "Frauen in der Musik" eingeladen.

Mit viel Engagement steuerten wir im Frühjahr 2020  auf die 2. Konferenz „Und sie komponieren, dirigieren doch!“ von musica femina muenchen zu (Wegen Corona zwei Mal verschoben, dann Herbst 2021). Auch die Zusammenarbeit mit Joel Frederiksen und seinem Ensemble Phoenix Munich, Spezialisten für Alte Musik, hat zu einem intensiven Austausch geführt, bis im Frühjahr 2020 alle kulturellen Aktivitäten durch die Corona-Pandemie eine plötzliche Unterbrechung fanden.
Dennoch konnten wir im Sommer 2020 mit sieben Freunden des Streichquartetts Festival4, als Förderverein des VdSQ gründen. Im September luden wir zu Benefizkonzerten im Allgäu und in Oberbayern ein, die zur finanziellen Unterstützung hauptberuflicher Streichquartette mehr als 40.000 € an Spenden erbrachten. Ein großer Erfolg, den wir der Schirmherrin Anne-Sophie Mutter, unseren Kooperationspartnern, den Rotarischen Clubs des Distrikts 1841 und den Ensembles verdanken. Dank ihrer Spenden erhielten sieben Streichquartette und vier Solomusiker:innen finanzielle Unterstützung. Auch 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, setzte Festival4 noch einmal mit Unterstützung der Rotarischen Clubs Deutschlands mit Benefizkonzerten seine Unterstützung für freiberufliche Quartette in finanzieller Notlage fort. Erneut konnten 53.000 € an diesmal neun Streichquartette und fünf Solomusiker:innen vergeben werden.

In 2022 sind drei musikalische Highlights hervorzuheben: La Compositriceein Projekt von Ensemble Phoenix Munich mit Musik von Komponistinnen aus der frühen Neuzeit und Gegenwart sowie La Pellegrina - Musik zur Hochzeit der Medici 1589 - mit 32 Musiker:innen spezialisiert auf Renaissancemusik sowie einem Tanzpaar aufgeführt in München, Stuttgart und Augsburg. Festival4 realiserte in Kooperation mit der Pinakothek der Moderne Mensch – Klang – Raum – Moderne ein audiovisuelles Livekonzert mit sechs Streichquartett-Ensembles auf verschiedenen Bühnen sowie Videokunst.