Terminkalender
La Compositrice – Komponistinnen der frühen Neuzeit und Gegenwart
Konzert mit Film
Ein Tabulaturbuch für Gitarre der Henriette Adelaide Kurfürstin von Bayern (1636-1676) hat uns zu diesem Konzert inspiriert. Das Programm umfasst Werke italienischer Komponistinnen der frühen Neuzeit sowie drei für dieses Konzert neu geschriebene Werke zeitgenössischer Komponistinnen. In seiner multimedialen Ausrichtung thematisiert das Projekt die Sichtbarkeit des Weiblichen auch in ihrer Ambivalenz zwischen Ikonisierung/Verklärung einerseits und der Möglichkeit der Äußerung andererseits. Die Werke des 16. und 17. Jahrhunderts stammen von Maddalena Casulana Mezari (ca. 1544 - nach 1586), Lucia Quinciani (1566?-1615?), Francesca Caccini (1587-1640), Barbara Strozzi (1619-1677) und Isabella Leonarda (1620-1704). In ihren Neukompositionen beziehen sich Dorothea Hofmann (1961*), Helga Pogatschar (*1966) und Catalina Rueda (*1989) auf das Tabulaturbuch der Turiner Prinzessin.
„La Compositrice“ schlägt eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. Es entsteht ein filmisches Konzert, das Kompositionen weiblicher Musikschaffender der Renaissance, drei Auftragskompositionen gegenwärtiger Komponistinnen sowie drei Filme, die während des Konzerts projiziert werden, umfasst. In drei Kapiteln verhandelt das Projekt dabei die Sichtbarkeit von Frauen in der Musik.
Die historischen Werke entstammen der Tradition der Concerti delle donne, in denen sich Musikerinnen in „geschützten“ und damit – kritisch betrachtet – durchaus problematischen Räumen (vgl. musica secreta/reservata) präsentierten. In seiner transdisziplinären Ausrichtung, der Verschränkung von Musik mit Film, thematisiert das Projekt die Sichtbarkeit des Weiblichen auch in ihrer Ambivalenz - zwischen Ikonisierung und Verklärung einerseits und als Möglichkeit der Äußerung andererseits.
Inspiration für diese Programmidee „La Compositrice“ war der Fund eines Tabulaturbuchs für Gitarre in der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem Besitz der Kurfürstin Henriette Adelaide von Bayern (1636-1676). Diese kunstliebende Turiner Prinzessin präsentierte sich selbst in Ballettproduktionen vor der Münchner Hofgesellschaft – ein Novum, womit sie ebenso wie Komponistinnen und Instrumentalistinnen an italienischen Höfen das Kulturangebot auf eine bis dahin nie dagewesene Weise bereicherte.
Ausgangspunkt war eine neue Bildungsbewegung in der Renaissance, die Frauen in grösserer Zahl erlaubte, sich in „geschützten Räumen“ in Residenzen oder Klöstern künstlerisch zu betätigen. Die ersten Drucke weiblicher Komponisten kamen auf den Markt. Federführend für diese Entwicklung waren die norditalienischen Städte Mantua, Mailand, Ferrara, Siena, Turin oder Florenz, wo gut ausgebildete Sängerinnen und Instrumentalistinnen in den sogenannten „Concerti delle Dame“ mit weiblicher Kunst eine erlesene Zuhörerschaft faszinierten.
Mitwirkende/Interpret*Innen:
Catalina Rueda [Komposition], Dorothea Hofmann [Komposition], Helga Pogatschar [Komposition]
Alena Hellerová [Sopran], Kamila Mazalová [Mezzo],Colin Balzer [Tenor], Jan Cižmár [Theorbe, Gitarre, Laute], Ryosuke Sakamoto [Laute, Gambe], Joel Frederiksen [Bass, Erzlaute, Leitung],
Ulrike Keil [Produktionsleitung, Dramaturgie], Josef Bairlein [Videoregie], Christian Ketels [Kamera, Schnitt], Raphael Kurig [Projektionstechnik]
Werke von Maddalena Casulana Mezari (ca. 1544 - nach 1586), Lucia Quinciani (1566?-1615?), Francesca Caccini (1587-1640), Barbara Strozzi (1619-1677), Isabella Leonarda (1620-1704), Dorothea Hofmann (1961*), Helga Pogatschar (*1966) und Catalina Rueda (*1989)
Mit freundlicher Unterstützung von Musikfonds, Neustart Kultur, musica femina münchen e.V., dem Kulturreferat der LH München und der Stiftung Bayerischer Musikfonds.
Direkt über Ensemble Phoenix München: Tel. +49 89 8575604 / E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Stream: ab 7.3.2022: 20 € (zu bestellen über die Homepage)
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oder München Ticket.